Die Schüler


Aus welchen Gründen wurden wir Schüler in Bischofstein

Internatschulen nach Art von Bischofstein gibt es heute nur noch wenige im westdeutschen Raum, und auch ihr Überleben ist aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten gefährdet. Das ideale Aufwachsen junger Menschen im einfachen Leben der Heimschulen, abseits der Hektik der großen Städte und der Unrast des Alltages erscheint trotz des wirtschaftlichen Wohlstandes unserer Tage immer weniger Eltern erstrebenswert.

 

Grundriss von 1908

 

Aus welchen Beweggründen sandten uns unsere Eltern nun nach Bischofstein?

  1.  Auslanddeutsche Eltern wollten ihre Jugend im heimischen Kulturkreis aufwachsen sehen. Da es am Aufenthaltsort im fremden Land meist an deutschen Schulen fehlte, gaben Angehörige des auswärtigen Dienstes, Kaufleute, Ingenieure und Farmer ihre Kinder nach der im Elternhaus verbrachten Grundschulzeit in Landschulheime in der Heimat, in denen sie sicher waren, dass sie dort neben der schulischen Förderung auch unter erfahrener Aufsicht und Betreuung gut heranwuchsen.

  2.  Schüler aus ländlichen Gebieten in denen der Besuch von Oberschulen schwierig war. 

  3. Schüler aus schwierigen Familienverhältnissen. 

  4. Schulische Problemfälle. 

  5. Die "Externen", die, die aus der näheren Umgebung kamen ohne im Internat untergebracht zu sein, bildeten nur eine kleine Gruppe. 

 

 

Leider war die sonst ideale Schulform der Internatsgemeinschaft für die Eltern mit nicht unerheblichen finanziellen Belastungen verbunden. Nicht wenige Eltern schränkten sich ein, um ihren Kindern den Besuch einer solchen Schule zu ermöglichen. Dennoch beschränkte sich die Schülerschaft nicht auf die Kinder vermögender Gesellschaftskreise. Außerdem nahmen Ripkes manche ihrer Schüler (-mehr als bekannt-) fast ohne Entgelt auf, wenn besondere Anlässe vorlagen. Damit verhalfen sie manchem jungen Menschen zu einem späteren erfolgreichen Lebensweg.

Günther Hangen im Jahr 1989